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19.11.2024

»Fast Lane«: Kreis Offenbach beschleunigt Antragsverfahren für internationale Fachkräfte

Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels hat der Kreis Offenbach einen entscheidenden Schritt getan, um noch attraktiver für internationale Talente zu werden: Seit Oktober 2024 bietet der Fachdienst für Ausländerangelegenheiten die „Fast Lane Fachkräfte“ an. Das innovative Verfahren beschleunigt den Antragsprozess für qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland und ihre Familienangehörigen erheblich. Parallel profitieren auch Unternehmen im Kreis von der verkürzten Bearbeitungszeit, da Rekrutierungs- und Einstellungsprozesse schneller abgeschlossen werden können. Auf einer Informationsveranstaltung stellten Landrat Oliver Quilling und Shafique Kamal, der Leiter des Fachdienstes Ausländerangelegenheiten, das neue Angebot am Dienstag im Kreishaus in Dietzenbach vor. Im Anschluss unterstrichen Dr. Wilhelm Kanther, der Leiter der Rechtsabteilung im Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz sowie Frank Achenbach, Mitglied der Geschäftsführung der Industrie- und Handelskammer Offenbach am Main, nochmals die Bedeutung dieses neuen Angebots.

Ein speziell geschultes Team von fünf Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern ist in der „Fast Lane“ exklusiv mit der Bearbeitung von Vorgängen betraut, die ausländische Fachkräfte und ihre Familien betreffen. Dies beinhaltet die gesamte Verfahrenskette – von der Antragstellung über die Einreise bis hin zur Entscheidung über den Aufenthaltstitel oder dessen Verlängerung. Der Service bietet den Kundinnen und Kunden darüber hinaus auch ergänzende Beratungsmöglichkeiten sowie eine engmaschige Begleitung bei weiteren Schritten, wie zum Beispiel der Einbürgerung, an.

„Mit der Einführung der Fast Lane zeigt der Kreis nicht nur, dass er sich den Herausforderungen des Fachkräftemangels aktiv stellt, sondern er übernimmt auch eine Vorreiterrolle bei der Integration internationaler Talente in den deutschen Arbeitsmarkt“, sagte Landrat Oliver Quilling. „Für Unternehmen im Kreis ist dieser Service ebenfalls von besonderer Bedeutung: Sie erhalten schon in einer frühen Phase des Rekrutierungsprozesses alle nötigen Informationen, um die Anstellung neuer Beschäftigter aus dem Ausland reibungslos zu gestalten. Diese intensive Betreuung und die schnellere Bearbeitung der Anträge ermöglichen es den Betrieben, qualifizierte Fachkräfte deutlich früher einzustellen, was ihnen im Wettbewerb um die klügsten Köpfe einen entscheidenden Vorteil verschafft. Für den Kreis ist das ein weiteres wichtiges Standort Plus.“

Das neu eingerichtete Postfach „feg@kreis-offenbach.de“ dient künftig als Kommunikationsschnittstelle zwischen den Beschäftigten der „Fast Lane Fachkräfte“, den Antragstellenden und Arbeitgebern. Alle eingehenden Anfragen werden spätestens innerhalb von 72 Stunden bearbeitet, um eine zügige und transparente Abwicklung sicherzustellen. Dieser direkte Draht erleichtert nicht nur den Kontakt, sondern ermöglicht auch die schnelle Klärung offener Fragen. Dazu gehört unter anderem auch, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um überhaupt als „Fachkraft“ zu gelten. „Der Begriff wird nach dem Aufenthaltsgesetz für Ausländerinnen und Ausländer verwendet, die entweder eine inländische oder gleichwertige ausländische Berufsausbildung abgeschlossen haben oder über einen anerkannten Hochschulabschluss verfügen“, erläuterte Fachdienstleiter Shafique Kamal. „Beide Gruppen sind für den deutschen Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung, insbesondere in Branchen, in denen ein akuter Fachkräftemangel herrscht – zum Beispiel in der IT, im Ingenieur- oder Gesundheitswesen und im Handwerk.“

Nähere Informationen zur „Fast Lane Fachkräfte“ sind unter www.kreis-offenbach.de/fast-lane-fachkraefte abrufbar.